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28. März 2011

Villa Henle, Duisburg, Germany -Hinteransicht-

"Mit dem Umbau 1938 und dem Anbau 1960 finden schließlich die Ansprüche eines Großindustriellen an Wohnen, Repräsentation und gesellschaftliche Verpflichtungen ihren baulichen Ausdruck, der bis heute unverfälscht erhalten und erlebbar ist", heißt es in dem Denkmalschutzbericht der Stadt Duisburg.

Villa Henle, Duisburg, Germany -Anbau-

Das Anwesen Wilhelmshöhe 8 – 10 in Duisburg-Duissern ist eine Gesamtanlage, da die beiden auch baulich miteinander verbundenen Gebäude unterschiedliche Funktionen eines einzigen Haushalts erfüllen und z.B. im Neubau Wilhelmshöhe 8 (mit Ausnahme einer Erweiterung der Dienerwohnung) keine Wohnräume vorhanden sind.

Villa Henle, Duisburg, Germany -Vorderansicht-

Die Villa steht seit 1997 leer. Türen und Fenster wurden nach diversen Einbrüchen mit Holzbrettern vernagelt. Laut des Denkmalschutzberichts der Stadt Duisburg (Beschlussvorlage des Oberbürgermeisters von Duisburg v. 20.04.2006) ist die Inneneinrichtung des Hauses zum Teil gut erhalten. Danach hat eine Besichtigung sämtliche anhand der Baupläne und Fotos vermuteten Details des Innern bestätigt, einschließlich der Bodenbeläge mit Solnhofer Platten in der Eingangshalle und dem Vorraum des Obergeschosses oder der Parkettböden in den anderen Räumen, wo lediglich die erwähnten Holzvertäfelungen fehlen, die neben Büchern und Notenschränken die Henlesche Gemäldesammlung bargen und wohl vor der Veräußerung des Hauses entfernt worden sind. Erhalten ist das filigrane, metallene Geländer der Wendeltreppe, die Glaswand zum Windfang oder die zweiflügelige, aufgedoppelte Eingangstür samt Originalbeschlägen, wie auch die ebenfalls sorgfältig gearbeiteten, aufgedoppelten und verzierten Türen zur Garderobe und den Toiletten, die die gleichen Beschläge zeigen und damit die sorgfältige, einheitliche Durchgestaltung des Innern unter Beweis stellen.

Villa Henle, Duisburg, Germany -Vorderansicht-

Die Villa Henle steht seit 1997 leer und wurde 2004 unter Denkmalschutz gesetzt.
Ihren Namen erlangte das herrschaftliche Gebäude als Dr. Günter Henle, Vorstandsmitglied der Klöckner-Werke AG, das Anwesen im Jahre 1937 erwarb. Henle hatte die Adoptivtochter des Unternehmers Peter Klöckner geheiratet. Da die beiden leiblichen Söhne Klöckners, der bereits 1940 starb, im Zweiten Weltkrieg umkamen, wurde Henles Gattin zur Alleinerbin des Unternehmens. Für Henle öffnete sich so nach 1945 der Weg an die Konzernspitze. Er starb 1979. Seine Witwe lebte bis zu ihrem Tod 1997 in der Villa. 

Wilhelmshöhe, Duisburg, Germany